La Ferme du Mont
La Ferme du Mont
Wenn man ein Weingut besucht und zwei Weingüter findet...
Eigentlich sind wir ja zu Clos Bellane gefahren. Und das hauptsächlich, weil wir eine Angestellte dort von früher kennen, als sie noch bei Michel Gassier arbeitete. Sie war uns vor einiger Zeit auf einer Messe über den Weg gelaufen und meinte, wir müssten unbedingt die Weine ihres neuen Chefs probieren. Mit vier Weinen zur Verkostung hatten wir gerechnet. Probiert haben wir gut 30 aus Flaschen, Tanks, Fässern und Betoneiern. Parzellenrein, verschnitten, gereift ... darunter auch viele der Ferme du Mont aus Courthézon, die wir davor gar nicht auf dem Radar hatten.
Stéphane Vedeau ist Winzer in dritter Generation. Er leitet drei Weingüter. Das seiner Mutter an der nördlichen Rhône, seit gut 10 Jahren La Ferme du Mont in Courthézon bei Châteauneuf du Pape sowie Clos Bellane in Valréas, das er erst 2010 gekauft hat. Die Herausforderung für Stéphane ist dabei, einzigartige Weine der unterschiedlichen Terroirs zu machen, die jedoch eines gemein haben: Gleichgewicht, Harmonie und Tiefe. Elegante Weine mit Struktur, die eindeutig von ihrer Herkunft zeugen.
Sein halb in den Hügel gebauter hochmoderner, blitzsauberer und bestens ausgestatteter Keller auf Clos Bellane bietet ihm genügend Platz für die Vinifizierung seiner beiden eigenen Weingüter. Nichts wird dem Zufall überlassen. Selbst das Holz für seine Fässer sucht Stéphane Vedeau selbst mit aus.
Naturnahes Arbeiten ist für jemanden wie Stéphane eine Selbstverständlichkeit. Ein Qualitätsfanatiker, der stets auf der Suche nach Exzellenz ist. Dabei ist er bescheiden, seine Rolle beschreibt er zurückhaltend als: "Ich begleite das, was die Natur mir vorschlägt."
Dies tut er mit einer Präzision, die man in jedem seiner Weine wiederfindet. Rätselt man bei der Verkostung gerade, was man da genau riecht und schmeckt, Stéphane bringt es auf den Punkt. Indem er es schlicht benennt oder ein treffendes Bild findet und zugleich erzählt, welcher Handgriff in der Weinwerdung dafür am ehesten verantwortlich zeichnet. Und welche Eigenschaften des Weines, die man irgendwie spürt, aber nie benennen könnte, zu bestimmten Speisen passen.
Präzise also, fein, reich, komplex und dennoch angenehm fruchtig sind Stéphanes Weine. Sie schmecken ganz unaufgeregt, selbstverständlich, sind nie langweilig. Und besitzen das, was viele Weine der Region oft vermissen lassen: Zug. Selbst seine Weine mit höherem Alkoholgehalt verströmen Leichtigkeit, wirken lebhaft und belebend. Ein feiner Säurestrang, der die Weine durchzieht wird ergänzt um Mineralität, die eben auch als Frische wahrgenommen wird.
Anschrift: Chemin Sainte-Croix, 84600 Valréas