Komplexes Bouquet mit (dunklen) Kirschen, Waldbeeren, Lakritz, Feigen, Blüten, ein Hauch von Pfeffer und Rauchnoten. Tiefer Fruchtkern, vielschichtig und konzentriert, lebendige, feine Säure, geschliffene Tannine.
Daniel Bouland ist ein Qualitätsfanatiker. Er ist sehr zurückhaltend und scheut die Öffentlichkeit. Er betreibt kein Marketing und es ist sogar als langjähriger Importeur nicht immer einfach, ihn ans Telefon zu bekommen oder gar innerhalb einiger Wochen eine Antwort auf eine Mail zu erhalten. Aber seine Weine verkauft er auch so. Seit einigen Jahren werden sie zugeteilt.
Daniel bearbeitet seine gut 6 ha Weinberge quasi alleine. Er besitzt keinen Traktor, um den Boden nicht zu verdichten. Die gesamte Weinbergsarbeit erfolgt in reiner Handarbeit. Er praktiziert keine grüne Lese, dafür ein ausgeklügeltes System von Schneiden und Entknospen, das Wunder wirkt. Er ist ein im positiven Sinn Bessener, was die Weinbergsarbeit betrifft - kein Aufwand ist ihm hier zuviel. Uralte Rebanlagen (inzwischen über 90-jährig) unterstützen ihn in seinem Qualitätsstreben mit geringem Ertrag.
Die Trauben werden bei bester Reife natürlich manuell gelesen. Im Keller macht Daniel Bouland fast nichts, sondern geht hier sehr traditionell vor. Die Vergärung erfolgt spontan mit wilden Hefen. Nicht einmal eine Thermoregulierung gibt es. Die im Beaujolais übliche Kohlensäure-Maischegärung zur Erreichung einer gefälligen, aber vordergründigen Fruchtigkeit lehnt er ab. Er vinifiziert nach bester Tradition in offenen Bottichen. Es gelingt ihm in beeindruckender Weise, eine reiche und komplexe Frucht aus den alten Rebstöcke herauszuarbeiten ohne die Mineralität zuzudecken. Im Gegenteil: die fast wilde Mineralität hebt die Frucht - besser kann man das mineralische Terroir kaum interpretieren.
Anschrift des Produzenten: Chemin de la Grenouille, Corcelette, F-69910 Villié-Morgon