Cascina Disa
Elio Sandri: Die neuen Jahrgänge kommen heuer erst im Herbst!
Kompromisslose Suche nach Exzellenz
Anschrift: Loc. Disa 14, 12065 Perno (Monforte d‘Alba)
Unser Besuch bei Elio Sandri
Ihn kennt hierzulande niemand. Überhaupt fast nirgendwo. In der Literatur kann man lange nach ihm suchen. Da gibt‘s nichts. Elios Weine tauchen nie in großen Massenverkostungen auf, er reicht sie nicht zu Bewertungen ein. Im Handel begegnen sie einem erst recht nicht. Marketing betreibt er nicht, seine Produktion ist winzig und die Kunden, die ihn zufällig selbst gefunden haben, nehmen ihm leicht seinen Wein ab - ja dieser reicht sogar meistens nicht, wie wir auch schmerzlich erfahren mussten.
Mit Elio und seinem Schwager Fabrizio begingen wir die Weinberge und verkosteten in Ruhe den gesamten Keller. Für Elio selbstverständlich, damit sich der Besucher ein gutes Bild von dem machen kann, wofür das Weingut steht. Neben Dolcetto und Barbera ausschließlich aus Zementtanks gab es also Barolo 2016-2011 aus den großen alten botti (nur ein botte pro Jahrgang!) und den 2010er aus der Flasche. Fabrizio nennt seinen Schwager den „geduldigsten Mann im Barologebiet“, da er seine Baroli minimum 60 Monate in den botti reifen lässt, dann weitere 36-48 Monate in der Flasche, bevor er sie schließlich auf den Markt bringt. (Vorgeschrieben sind für einen einfachen Barolo übrigens nur insgesamt 38 Monate, davon 18 Monate in Holzfässern.) Seine Kollegen haben den 10er Jahrgang schon lange verkauft, aber jetzt kommt Elio!
Weinwerdung bei Elio Sandri
Er ist ein Traditionalist im besten Sinne. Barriques hatten hier noch nie etwas zu suchen. Sein Vater gründete 1965 (Elios Geburtsjahrgang) das Weingut, seit 2001 leitet nun Elio Sandri die Cascina. Vom Weinberg, den er biologisch bewirtschaftet (eine Zertifizierung ist aber nicht angedacht), bis in den Keller - Elio pflegt einen Arbeitsstil vornehmer Zurückhaltung. Er ist ein ruhiger Beobachter und Pfleger und greift nur ein, wenn er es für unbedingt notwendig erachtet. Sanft und langsam geschieht alles. Die Natur verrichtet die Arbeit, geschwefelt wird minimal bei Füllung, andere Zusätze, fremde Hefen oder Enzyme, gibt es hier nicht. So entstehen eigenständige, terroirgeladene Weine. Kräftig, mit salziger Mineralität (sehr heller Lehmboden mit Adern aus Sandgestein) und einer Frucht, die sowohl reif und üppig als auch überaus klar und knackig ist.
Der Stil der Cascina Disa
Gelten die Weine aus dem westlicheren La Morra zu den eleganteren, duftigeren, die Weine aus dem östlicheren Serralunga zu den substanzreicheren mit höherer Lagerfähigkeit - Cascina Disa aus Perno scheint die Vorzüge der beiden zu vereinen. Dies mag nun besonders konstruiert klingen, da Elios Weinberge rein geographisch auch noch tatsächlich dazwischen liegen... aber probieren Sie selbst!
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