Biohof Kobatl

Michael Gangl

Mike vom Biohof Kobatl

small organic garage winery - piwi naturalista

"Es sind einzigartige Weine aus einer sehr kleinen, besonderen und einzigartigen Region dieser Welt. Hier ist keine Massenproduktion möglich. Die Hügel und das meist feuchte und kühle Klima erlauben es uns nicht, auf zu viel Technik in unseren Weinbergen zu setzen. Wir sind stolz darauf! Und wir wollen das nicht verfälschen. Um diese besondere Ruhe dieses Bodens in der Flasche zu erhalten, werden unsere Weine zu 100% von Hand geerntet und bis zur Abfüllung ohne jegliche Zusätze belassen. (Bei der Abfüllung verwenden wir eine minimale Menge an Schwefel). Kleine Anzahl von Flaschen, Flaschen, die Sie sonst nicht so leicht finden werden. Viel Spaß damit! Cheers", steht auf der Website des Biohofes Gangl.

Ja, es ist wirklich nicht leicht, Michael Gangls besondere Weine zu finden. Vermutlich sucht man sie erst gar nicht.

Vino la (R)Evolution: Natur-Weine fernab von Mainstream. "Wir machen keinen Wein, bei uns darf Wein werden. Manchmal weiter weg von dem, was man so kennt und auch immer ganz nahe. Nachhaltigkeit und Biodiversität, der schonende Umgang mit Ressourcen engen nicht ein, sondern ermöglichen neue Geschmäcker und Erlebnisse. Für uns ist es wichtig, dass Wein Vielfalt ist. Nicht kopieren, sondern neue Wege gehen.“ Der Weinbauer Michael sieht sich also nicht als Weinmacher, er lässt Wein werden. Und – jetzt kommt's - ausschließlich aus pilzwiderstandsfähige Weinsorten „PIWIs“ ausgepflanzt. Diese Sorten erlauben neue Wege der schonenden Bewirtschaftung in den Weinbergen, des Verzichts auf Weinbehandlungsmittel im Keller und eröffnen nebenbei noch neue Weinstile und Geschmäcker. Manchmal weiter weg von dem was man so kennt und manchmal ganz nahe. Das macht die Verkostung von Michaels Weinen so spannend.

Aber wer sucht schon PIWI-Weine? Wir haben sie auch nicht gesucht, eher zufällig entdeckt. Und waren begeistert, obwohl wir sehr skeptisch waren!

Das Weinmagazin Kalk & Kegel (hier schreiben Fachjournalisten und Sommeliers): "Die Kobatl-Weine zeichnen sich alle durch eine klare Handschrift aus – Mineralik, angenehme Maische und Trinkfluss. Exzellent auch das Spiel mit der Reduktion, das Gangl immer wieder gerne einsetzt. ... Waren die Etiketten zunächst noch sehr bunt und wild, so haben sie – wie auch der Wein – einen ruhigeren Weg eingeschlagen. Natural-PIWIs, die ihre Mitte gefunden haben. Das ist aktuell noch selten. Aber sehr, sehr gut."

 

Den ausführlichen Text von Kalk & Kegel sowie eine äußerst interessante Untersuchung zum Geschmack von PIWI-Weinen gibt es weiter unten (nach den Artikeln).

2022 Muscaty, Kobatl

Nase nach Litschi, Rosenblätter und reifer, gelbfleischiger Mango, dazu dezente Salzigkeit nasser Stein, Hefe, Zitrus, Kräuter. Am Gaumen leichte Reduktion, ...

Preis inkl. 19% MwSt.
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18,67 €/L
2022 3 Gärten, Kobatl

2022 3 Gärten, Kobatl

Gemischter Satz

Burgundische Nase mit Hefe, Zitrus, leichten Apfel- und Stachelbeernoten, reife gelbe Früchte, Birne, aber auch Pfirsich und Nüsse sowie eine gewisse ...

Preis inkl. 19% MwSt.
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15,00
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20,00 €/L
2023 Sauvy, Kobatl

Feine, etwas zurückhaltende Nase nach frischem, grünem Gras und Brennnessel. Am Gaumen reife Kiwi mit etwas Cassis. Feine Reduktion und frischer Abgang.

Preis inkl. 19% MwSt.
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15,00
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20,00 €/L
2022 Flower Power, Kobatl

Attraktive leichte Reduktion. Danach sehr duftig, Litschi und Mango, gelbe, reife Exotik. Etwas Rosenduft. Muskatnuss, weich am Gaumen, Orangenzesten.

Preis inkl. 19% MwSt.
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28,67 €/L
2022 Rumble in the Jungle, Kobatl

Naturwein, der zuerst vor allem durch Zitrus, reife, grüne exxotische Früchte, Apfelnoten, Hefe und grüne ätherische Kräuter besticht. Darunter versteckt ...

Preis inkl. 19% MwSt.
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28,67 €/L
2022 My Dirty Siva, Kobatl

Zu Beginn sehr schöne Reduktion mit einer gewissen Erdigkeit. Waldboden und Kastanien? Mit der Zeit etwas Steinfrucht in der Nase. Sehr salziger Gaumen. ...

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2020/21 Out of Space, Kobatl

Zu Beginn sehr schöne Reduktion mit einer gewissen Erdigkeit. Waldboden und Kastanien? Mit der Zeit etwas Steinfrucht in der Nase. Sehr salziger Gaumen. ...

Preis inkl. 19% MwSt.
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2019 T.R.F., Kobatl

2019 T.R.F., Kobatl

Time Runs Fast

Frisches Grün! Etwas Brennnessel und Stachelbeere? Leicht nach Feuerstein und minimale Reduktion? Überaus harmonisch am Gaumen, extreme Frische für dieses ...

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Kalk & Kegel: 

Wie kein anderer schafft es der Südoststeirer Mike Gangl, PIWI-Weine zu produzieren, die mit Mineraltät, Rediktion und vor allem mit einem Bekenntnis zum Terroir überzeugen.

"Ich sage gar nicht mehr, dass ich PIWI-Weine mache, da schwingen bei den meisten viele Vorurteile mit. Auch ich war anfangs skeptisch. Aber es hat sich so entwickelt“, sagt Mike Gangl, der mit seinem Weingut Kobatl in Tieschen im steirischen Vulkanland beheimatet ist. Warum wir den jungen Winzer mit seinen PIWI-Sorten (pilzwiderstandsfähige Rebsorten) von Souvignier Gris über Sauvignac bis Bronner an dieser Stelle doch outen, hat einen ganz einfachen Grund: Mikes Weine heben sich von fast allem ab, das wir bislang an PIWIs auf dem Gaumen hatten. Blind sind sie kaum oder gar nicht mehr unterscheidbar von "herkömmlichen" Sorten. Das hat viel mit Mikes Philosophie der Naturweine zu tun, mit denen er vor allem das Terroir seiner Weingärten abbilden will. Die Rebsorte selbst rückt dabei in den Hintergrund.
Zum Wein ist Gangl aus purer Leidenschaft und auch über Umwege gekommen. Der Familienbetrieb war auf Obstbau ausgerichtet und der Bub wurde auch in die Fachschule für Obstbau geschickt. Weiter ging es dann nach Klosterneuburg in die Schule, wo er erstmals mit Wein in Kontakt gekommen ist. "Von da an war ich fasziniert vom Weinbau. Wusste, dass es nur das ist, was ich machen will." 2013 wurden zuhause die ersten Rebstöcke gesetzt, 2015 der erste Wein produziert. "Damals nach allen Regeln, die wir in Klosterneuburg gelernt hatten." Aber irgendwas hat gefehlt.
Gangl war international viel unterwegs – in Neuseeland, in Australien, in der Schweiz und 2016 auch in Südafrika. "In Südafrika habe ich erstmals erlebt, welche Typen Naturwein-Winzer sind. Da ging es freundschaftlich zur Sache, alles war weniger streng – das hat mir imponiert", erinnert sich Mike. Denn auch das Gegenteil hat er erlebt: "Reinzuchthefen, 7,5 Millionen Flaschen in wenigen Tagen gefüllt – das Produkt hat am Ende sogar ganz o.k. geschmeckt. Sehr fruchtig – genau das, was die Menschen gerne in sich hineinschütten. So aber wollte ich nicht arbeiten."
Gearbeitet hat Gangl von allen Anfang an biologisch. "Das Interessante für mich an den pilzwiderstandsfähigen Sorten war, dass ich so wenig wie möglich in den Weingarten fahren wollte, um Bodenverdichtung zu vermeiden. So ist das Ganze entstanden. Für die meisten war und ist PIWI eine Alternative – für mich ist es ein Selbstverständnis." Vieles hat sich Gangl selbst beigebracht, das allgemeine Wissen rund um PIWI ist noch sehr jung.
Die Kobatl-Weine zeichnen sich alle durch eine klare Handschrift aus – Mineralik, angenehme Maische und Trinkfluss. Exzellent auch das Spiel mit der Reduktion, das Gangl immer wieder gerne einsetzt. Besonders sind auch Namen wie "Rumble in the Jungle" oder "My dirty Siva" sowie auch die Etiketten, die Gangl selbst gestaltet. "Zeichnen war schon immer eine Leidenschaft, auf den Etiketten kann ich das ausleben." Waren die Etiketten zunächst noch sehr bunt und wild, so haben sie – wie auch der Wein – einen ruhigeren Weg eingeschlagen. Natural-PIWIs, die ihre Mitte gefunden haben. Das ist aktuell noch selten. Aber sehr, sehr gut.

 

Mit Datum vom 23.5.2025 schreibt das Online-Wein-Magazin wein.plus unter der Überschrift Piwi-Weißweine sind Weinen aus üblichen Sorten sehr ähnlich: Eine auf der Forschungsplattform Oeno-One veröffentlichte Studie aus Südtirol konnte keine wesentlichen sensorischen oder chemischen Unterschiede zwischen den Aromen von Weißweinen aus Piwi-Sorten und solchen aus Vitis-vinifera-Sorten feststellen. Zu diesem Zweck verglichen Forscher der Universität Bozen mehrere Weine aus konventionellen Rebsorten wie Pinot blanc, Pinot gris, Chardonnay, Gewürztraminer, Kerner sowie weißen Cuvées mit Piwi-Weinen aus Souvignier gris, Bronner, Johanniter, Solaris (siehe Bild), Muscaris und ebenfalls weißen Cuvées. Die Weine wurden mittels Massenspektrometrie, Gaschromatographie und sensorischer Analyse durch Verkoster untersucht. Die Panelteilnehmer waren nicht in der Lage, zwischen den beiden Weintypen zu unterscheiden, und zeigten keine Präferenz für eine der Gruppen.

Nur bei wenigen Parametern wurden signifikante Unterschiede festgestellt. Dazu gehörten sensorische Merkmale wie die Wahrnehmung von „Honig“ und „Ananas“ sowie die flüchtigen Verbindungen 1-Hexanol und Limonen. In den Piwi-Weinen wurden mehrere Substanzen, die in der Literatur als antimikrobiell, antifungal oder antiviral beschrieben sind, in deutlich höheren Konzentrationen nachgewiesen als in den Vinifera-Weinen. Das wird als möglicher Hinweis auf ihre Bedeutung für die Krankheitsresistenz der Piwi-Sorten gewertet.

Die Ergebnisse legen nahe, dass Weißweine aus Piwi-Reben sensorisch weniger deutlich von Weißweinen aus Vitis vinifera zu unterscheiden sind als dies bei Rotweinen der Fall ist. Darüber hinaus wurden klare Zusammenhänge zwischen sensorischen und chemischen Eigenschaften festgestellt. Die Forscher folgern, dass die größte Hürde für die kommerzielle Etablierung weißer Piwi-Weine weniger in deren Qualität oder in ungewöhnlichen sensorischen Merkmalen liegt, sondern vor allem in der mangelnden Bekanntheit bei Konsumenten und Produzenten. Frühere Studien deuten darauf hin, dass das Hervorheben der ökologischen Vorteile von Piwi-Sorten ein vielversprechender Ansatz zur Förderung ihrer Akzeptanz sein könnte.

Weinberge von Michael Gangl
Ein Besuch des Biohofs Kobatl lohnt sich!