Osamu Uchida
Made in France. By a Japanese.

Osamu Uchida fühlte sich bereits sehr jung zum Weinbau hingezogen. Seine Eltern, Weinhändler in Japan, haben ihn in seinem Streben ermutigt. 1999 hat er sich schließlich in Frankreich niedergelassen und Weinbau studiert. Praktika absolvierte er auf zahlreichen Gütern in fast allen Weinbauregionen. Bei bekannten Namen. Sehr systematisch hat er sich umgetan und sich so ein reiches Wissen über Frankreichs Weinberge und die verschiedensten Weinbereitungs-Methoden verschafft. "Osamu Uchida machte sich daran, seine Vision eines Médoc-Weins zu kreieren. Er vergärt ihn auf sanfteste Weise in alten 500-l-Fässern bei niedriger Temperatur und baut ihn darin ein Jahr lang aus. Ein Haut-Médoc aus der Hand eines sensiblen Japaners. Unerhört eleganter Ansatz, an Fruchtfleisch erinnernde Textur, feine pfeffrige Tannine, wunderbar erfrischend mit raffinierter Struktur und von unschlagbarer Reinheit." (Bordeaux-Experte André Dominé im Spezial Frankreich 2024 des Meininger Verlags).
Uchida in Pauillac
Man liest noch überall, Osamu lebe in direkter Nachbarschaft zu Rothschild. Er ist jedoch umgezogen. Aus dem ehemaligen winzigen Weinbergsarbeiterhäuschen mit kleiner Garage in Sichtweite von Rothschild in ein deutlich größeres Anwesen etwas abgelegener. Hühner rennen dort auch wieder umher. Mehr Platz hat er nun für die Weinbereitung. Stellen Sie sich bitte keinen großen Keller vor. Eher etwas in Richtung Wechsel von schmuckloser Einzel- zu liebevoll restaurierter Doppelgarage direkt neben der richtigen Garage, in der Osamu mitr großer Leidenschaft die fast schon als antik zu bezeichnenden beiden Weinbergs-Traktoren repariert, die er zusammen mit dem Anwesen erworben hat - genauso wie einen schicken Oldtimer-Peugeot, einen beige-farbenen Pritschenwagen. Mehr Platz hat er also: für Glasfasertank, Stahltank, Tongefäß, die gebrauchten Barriques und neue kleine Betoneier, was natürlich einer umtriebigen Weinmacherpersönlichkeit wie Osamu Uchida nicht nur neue Möglichkeiten für Feinschliff beim Ausbau bietet, sondern unausweichlich zu einem führen musste - nämlich neuen Kreationen: Sérénade, ein neuer Weißwein, der etwas Maischegärung mit auf den Weg bekommen hat. Und einen Pétillant Rosé gibt es nun auch. Auch wenn seine Weinbergsfläche leicht gewachsen ist, dürfte er der kleinste Winzer des gesamten Anbaugebiets sein. Osamu arbeitet alles alleine und in Handarbeit. In der "Doppelgarage" findet alles statt: die Leseannahme, das händische Entrebeln, das Einmaischen, das händischen Pressen... eine Pressung von Hand ist uns schon so lange nicht mehr begegnet. Sie ist sehr sanft und mag mit zur außerordentlichen Qualität der Tannine beitragen. Auch gelagert, gefüllt und etikettiert wird in der Garage - immer noch mit Unterstützung einer gebrauchten Etikettiermaschine, die Osamu günstig von Mouton-Rothschild abkaufen konnte. "Die sind sehr nett und gar nicht versnobt," meint er über seine berühmten Ex-Nachbarn.
Inzwischen hat sogar William Kelley (The Wine Advocate) von Osamu gehört und schreibt über ihn und seine Weine: "Der in Hiroshima geborene Osamu Uchida startete sein kleines Weingut 2015 mit 0,6 Hektar spätreifendem Cabernet Sauvignon in Cissac-Médoc. Inzwischen bewirtschaftet er drei Hektar, seit 2019 mit Merlot und einigen weißen Sorten, die er 2020 anpflanzte. Die Bewirtschaftung erfolgt sorgfältig biologisch und jetzt auch biodynamisch, mit sehr niedrigen Schwefeldioxidwerten und einem minimalistischen Ansatz bei der Weinbereitung (einschließlich einiger ganzer Trauben) im Keller. Aromatisch, sinnlich und nur ein wenig wild, bieten diese originellen, charaktervollen Weine eine andere Vision davon, was Bordeaux sein kann."
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