Domaine La Lauzéta
Saint-Chinian Roquebrun
Gründung und Name des Weinguts
Der Brite Tom Hills hat die alten Weinberge im Norden der Appelation St. Chinian 2015 übernommen und das Weingut gegründet. Der Name La Lauzéta bedeutet im Alt-Okzitanischen die Lerche. Dazu inspiriert haben Tom Hills die Lieder des Troubadours Bernard de Ventadour, der im Mittelalter durch das Langedoc zog und Minnelieder sang, in denen oft die Rede war von dem wundschön singenden kleinen stolzen Vogel.
Hört man Weingut, denkt man romantisch verklärt nur allzu oft an schöne alte Gutshäuser, Schlösschen oder sonst irgendwie repräsentative Gebäude. Aber so weit ist war man hier die ersten Jahre nicht. Die Weine wurden lange Zeit in einem winzigen Keller unter Toms Wohnung sowie in einer angemieteten Garage ein Stück die Straße hinunter in Saint-Nazaire-de-Ladarez ausgebaut. Erst 4 Jahre später ergab sich die Gelegenheit ein aufgelassenes Anwesen neben der Dorfkirche zu übernehmen mit ausreichend Platz für angemessenes Arbeiten.
Der Weinmacher auf La Lauzéta
Mit dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten ist zugleich auch ein neuer Weinmacher auf das Weingut gekommen: Florian Bruneau (auf dem Bild in der Mitte). Florian stammt aus der Normandie und hat eine Leidenschaft für Nachhaltigkeit, biologischen Landbau, Biodynamik und Weinbereitung mit geringem Eingriff. Der talentierte Winzer hat in seiner bisherigen kurzen, aber beeindruckenden Karriere auf der ganzen Welt gearbeitet - unter anderem in Bordeaux, Burgund, in der Champagne, auf Korsika, im Barossa Valley und im Napa Valley. Unterstützt wird er von dem Önologen Claude Gros.
Mehr Informationen zum Terroir von La Lauzéta finden Sie unter der folgenden Wein-Liste.
Anschrift des Produzenten: 6, place de l'eglise, 34490 Saint-Nazaire-de-Ladarez
Lage und Geschichte der Weinberge von La Lauzéta
Von den Ebenen zu den Bergen des Parc Naturel Régional du Haut-Languedoc im Norden ansteigend, ist das Weinbaugebiet von einer zunehmend wilderen Garrigue umgeben, die mit Kastanienbäumen, Haselnusssträuchern, Kirschbäumen und Steineichen bewachsen ist.
Die Garrigue verleiht der Region ihre komplexe Nase - eine wunderbare Kombination aus Mimosen, Mandel- und Pfirsichblüten, Brombeeren und wilden Rosen sowie kräuterigen Aromen von Fenchel, Rosmarin, Wacholder, Lavendel und Thymian. Inmitten der Weinberge reicht der Blick vom Mont St. Clair in Sète im Osten, vorbei an den Salzgärten und Stränden der Mittelmeerküste bis zum schneebedeckten Gipfel des Canigou in den Pyrenäen, mit den Caroux-Bergen im Norden immer als Kulisse.
Wein wird in der Region seit der Römerzeit angebaut, insbesondere mit dem Ausbau der Via Dolomita, die Gallien mit Hispanica verband. Diese Tradition wurde von den Benediktinermönchen um Saint-Chinian im Mittelalter fortgesetzt. Die Hügel rund um das Weingut sind mit alten, von der Vegetation überwucherten Steinterrassen bedeckt, die von dieser langen Geschichte des Weinbaus zeugen.
Die alten Weinstöcke der Domaine La Lauzéta erstrecken sich über 23 Hektar Schieferhänge in 200-300 Metern Höhe, wobei die Erträge aufgrund der unwirtlichen Bodenbeschaffenheit naturgemäß gering sind. Die kultivierten Rebsorten sind: Syrah, Grenache, Carignan, Cinsault. Das Alter der Rebstöcke beträgt 20 bis 80 Jahre. Seit einigen Jahren wird auch Rolle (= Vermentino) angebaut.
Die Geologie: Bodenarten auf La Lauzéta
Die steinigen, säurereichen Böden dieser Hänge wurden durch gewaltige geologische Ereignisse geformt, die bis ins Kambrium vor über 500 Millionen Jahren zurückreichen und die Metamorphose von tonhaltigem Sedimentgestein in dicke Schieferadern bewirkten. Im Laufe der Zeit erodierte dies und hinterließ an der Oberfläche zerklüftete Böden mit einem Flickenteppich aus Lehm und darunter sogar Mergel, Gneis, Quarz und kalkhaltigem Dolomit. Diese geologische Komplexität sorgt für Böden, die gleichzeitig tiefgründig, porös, drainierend, gut durchlüftet und, besonders in Gebieten mit geringen Niederschlägen, gerade genug Wasser speichernd sind, damit tief wurzelnde Reben überdauern können. Der Schiefer im gesamten Weingut variiert ziemlich stark von dunkelgrauem, fast Tafel-artigem Schiefer in einigen Parzellen bis hin zu braunerem Schiefer, Sandstein und altem Quarz in anderen.
Die Appellation Saint Chinian de Roquebrun
Saint-Chinian liegt nordwestlich von Béziers und umfasst 20 Dörfer mit Weinbergen, die auf einer Höhe zwischen 100 und 400 Metern auf rund 3.200 Hektar gepflanzt sind. Es erhielt 1982 die AOP (Appellation d'Origine Contrôlée) für Rotwein und Rosé.
2005 wurde die Gemeinde-Appellation Saint-Chinian Roquebrun eingerichtet - mit strengeren Auflagen, die geringere Erträge und eine längere Reifezeit erforderten - für 400 Hektar Weinberge in vier Dörfern, darunter Saint-Nazaire-de-Ladarez, in den Ausläufern der umliegenden Berge im Orb-Tal.