In der Nase dominieren reiffruchtige, eingekochte Sauerkirschen sowie eine fast weihnachtlich anmutende Gewürzmischung aus Nelke, Sternanis und Anis aber auch eine animierende Frische. Am Gaumen wirkt der Wein im ersten Moment dann schlank und elegant mit feiner Kirschfrucht, die Süße von der Schwarzkirsche, dominanter jedoch noch die Assoziation mit Sauerkirsche, bedingt durch die noch jugendliche Frische und eine straffe Säure. Präsentes Tannin füllt den gesamten Mundraum in fein-mürber Konsistenz, die ebenfalls zur Frische des Weines beiträgt. Sehr eleganter Wein mit Frische, noch knackiger Säure und feiner Präzision, der bereits jetzt in Kombination mit kräftigen Speisen brillieren kann. (Harald Schieder, April 2024)
Die Trauben werden entrappt und dann bis zu 30 Tage spontan in kleinen Zementbehältern auf den Schalen vergoren. Nach Abschluss der Maischegärung wird jeder Bottich separat abgezogen. Die Schalen werden abgepresst und der Wein ruht zwei/drei Nächte in Stahlbehältern. Die malolaktische Gärung erfolgt in Zementtanks (70%) und in gebrauchten französischen Eichenfässern (30%), in denen der Wein vor der Flaschenfüllung 12 Monate reift. Minimalster Schwefeleinsatz. Unfiltriert abgefüllt.
Anschrift: Az.Agr. Querciagrossa, Loc.Querciagrossa, 58036 Roccatederighi GR
Erst 2012 gründete Pierpaolo Bertolini dieses kleine authentische Weingut in Roccatederighi in der Provinz Grosseto in der „Alta Maremma“/Toskana mit hochgelegenen Weinbergen (500-600 m ü.d.M.). Ein bisschen verrückt muss man schon sein, um hier auf wenigen Hektaren, die nicht zum Leben reichen, neben dem eigentlichen Beruf, in den frühen Morgen- und späten Abendstunden und an Wochenenden in den eigenen Weinbergen zu arbeiten. Pierpaolo ist Önologe im Hauptberuf und hat als solcher schon bei Le Pupille (Saffredi), bei Valdonica oder Rocca di Montemassi z.T. sogar weltberühmte Weine gemacht. Seine eigenen Weinberge sind seine Leidenschaft. Er ist besessen davon, das weinbauliche Erbe zu bewahren und zu schützen. "In der Vergangenheit haben die örtlichen Landwirte Rebsorten ausgewählt, die für die besonderen klimatischen Bedingungen besonders geeignet sind und die der Höhenlage und Exposition der Böden der Region angepasst waren. Das brachte Trauben von außergewöhnlicher Qualität und Geschmack". Seine Weinberge liegen auf über 500 Metern Höhe, sind gut belüftet und die Temperaturschwankungen sind ideal, um alle natürlichen Aromen der Trauben zu entfalten.
Pierpaolo reaktivierte also einige alte Weinberge in verschiedenen kleinen Parzellen, die er streng ökologisch bewirtschaftet. Nach dem Konzept: der Wein wird im Weinberg gemacht. Die Lese erfolgt ausschließlich manuell und selektiv. In seinen Zementbottichen wird spontan vergoren. "Jeder Jahrgang ist anders als der vorherige, aber alle bestehen aus einer Kombination aus harter Arbeit und starken Gefühlen."
