Nase: Tiefe, rote Beeren, Preiselbeeren, aber auch Heidelbeeren, hocharomatisch, reif, mit einer Graphit-Würze. Geschmack: Rund, reif, fruchtig-beerige Würze, ätherische Noten, etwas grüner Tee. Saftig, rund, stimmig, lang im Abgang, macht jetzt schon richtig Spaß!
Dieser Chiroubles Chatenay ist das Erzeugnis einer einzigen Parzelle von 70 Ar. Dieser Saft aus reifem Gamay entfaltet reichlich Noten von Sauerkirschen, begleitet von einem Hauch von Thymian und getrockneten Kräutern. Er bringt die für die Crus du Beaujolais typischen Eigenschaften der hochgelegenen Terroirs voll zum Ausdruck, die reife und zugleich frische Weine hervorbringen. Am Gaumen bietet er eine saftige Textur und eine äußerst köstliche Frucht mit einer unglaublich engmaschigen Körnung, die auf ein sehr interessantes Lagerpotenzial schließen lässt. Dieser Chiroubles ist der körperreichste, den Sie finden können, ganz ohne Holz-Verkünstelei - das Ergebnis handwerklicher Arbeit.
Bodenart:
40-jährige Reben auf Sandstein mit Granit
Empfehlung:
Pasteten, gebratenes Perlhuhn vom Bauernhof, gereifter Saint-Nectaire fermier, Berger Plat (Käse)
Vinifikation:
Manuelle Lese, traditionelle Weinbereitung, Ausbau im Glasfasertank
Allergene:
Sulfite; kann Spuren von Eiweiß und Gelatine enthalten
Daniel Bouland ist ein Qualitätsfanatiker. Er ist sehr zurückhaltend und scheut die Öffentlichkeit. Er betreibt kein Marketing und es ist sogar als langjähriger Importeur nicht immer einfach, ihn ans Telefon zu bekommen oder gar innerhalb einiger Wochen eine Antwort auf eine Mail zu erhalten. Aber seine Weine verkauft er auch so. Seit einigen Jahren werden sie zugeteilt.
Daniel bearbeitet seine gut 6 ha Weinberge quasi alleine. Er besitzt keinen Traktor, um den Boden nicht zu verdichten. Die gesamte Weinbergsarbeit erfolgt in reiner Handarbeit. Er praktiziert keine grüne Lese, dafür ein ausgeklügeltes System von Schneiden und Entknospen, das Wunder wirkt. Er ist ein im positiven Sinn Bessener, was die Weinbergsarbeit betrifft - kein Aufwand ist ihm hier zuviel. Uralte Rebanlagen (inzwischen über 90-jährig) unterstützen ihn in seinem Qualitätsstreben mit geringem Ertrag.
Die Trauben werden bei bester Reife natürlich manuell gelesen. Im Keller macht Daniel Bouland fast nichts, sondern geht hier sehr traditionell vor. Die Vergärung erfolgt spontan mit wilden Hefen. Nicht einmal eine Thermoregulierung gibt es. Die im Beaujolais übliche Kohlensäure-Maischegärung zur Erreichung einer gefälligen, aber vordergründigen Fruchtigkeit lehnt er ab. Er vinifiziert nach bester Tradition in offenen Bottichen. Es gelingt ihm in beeindruckender Weise, eine reiche und komplexe Frucht aus den alten Rebstöcke herauszuarbeiten ohne die Mineralität zuzudecken. Im Gegenteil: die fast wilde Mineralität hebt die Frucht - besser kann man das mineralische Terroir kaum interpretieren.
Anschrift des Produzenten: Chemin de la Grenouille, Corcelette, F-69910 Villié-Morgon