Vendémiaire, Champagne Doyard

Vendémiaire, Champagne Doyard
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54,00
0,75 L
72,00 €/L

Degorgiert 5.6.2023.

Marcus Hofschuster (Chefverkoster von www.wein-plus.eu) in einem privaten Post auf Facebook am 28.3.2020 über einen Vorgänger: 

"Von der Qualitätsrevolution in der Champagne dürfte inzwischen jeder Liebhaber von dem Zeug etwas mitbekommen haben. Heute bekommt man großartigen Champagner auch zu Preisen, die einen nicht dazu nötigen, Omis Häuschen zum Pfandleiher zu schleppen.


Doyards Vendémiaire ist ein reinsortiger Chardonnay aus Premier- und Grand-Cru-Lagen in Avize, Mesnil, Oger, Cramant und Vertus. Es ist einer der "kleineren" Weine des Hauses, aber er weiß das offenkundig nicht, so fest, dicht, tief, vielschichtig, saftig und zupackend er ist. Ein umwerfender Champagner für keine 40 Euro, für den ich so manche mehrfach teurere Prestigecuvée der großen Marken jederzeit stehen lasse. Das "Brut" ist angesichts der lediglich 4 Gramm Dosage eine Untertreibung, der Wein schmeckt absolut herb. Aber der Saft ist schlicht herrlich.


Man sollte gar nicht Anfangen, darauf zu spekulieren, dass eine Flasche reicht, wenn mehr als eine Trinkperson anwesend ist. Für einen allein wirds schon eng. Zu wissen, dass da noch eine Flasche im Kühlschrank lauert, ist wie einem Esel eine Karotte vor die Nase... Na, Ihr wisst eh, was ich meine."

 

Rebsorte:
Chardonnay.
Farbe:
Weißwein
Alkoholgehalt:
12%
Anbaugebiet:
Weingut:
Vinifikation:
Grundwein zu 40% in gebrauchten (mindestens 5-jährigen) Holzfässern, 60% in Edelstahl. Teilweise malolaktische Gärung (20%).
Restzucker:
Dosage: 4g/l
Trinktemperatur:
12-13 °C
Allergene:
Sulfite; kann Spuren von Eiweiß und Gelatine enthalten

Etwa 11 ha Reben sind im Familienbesitz, davon sind 10 ha mit Chardonnay und ein ha mit Pinot Noir bestockt. Die Weinberge liegen verteilt in Vertus, Le Mesnil-sur-Oger, Oger, Avize, Cramant, Ay und Dizy. Das durchschnittliche Rebalter beträgt gut 40 Jahre. Eine Bio-Zertifizierung wird nicht angestrebt, obwohl man schon seit 1990 auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet und neuerdings auch biodynamisch arbeitet, allerdings ohne Dogma. Die Erträge werden niedrig gehalten, was hier an der Côte des Blancs nicht selbstverständlich ist. Außerdem werden ca. 50% der Traubenproduktion nicht selbst verarbeitet, sondern an Negociants verkauft. Nur die erstklassigen Qualitäten, sozusagen die "bessere Hälfte" kommt in den eigenen Keller - das ist rigoroses Qualitätsstreben.

Die Kellerarbeit läuft unter dem Prinzip "so wenig Eingriff wie möglich, am besten gar nicht". Auf Kaltstabilisierung wird verzichtet. Etwa die Hälfte der Grundweine wird in gebrauchten Holzfässern ausgebaut, allerdings ohne Bâtonnage. "Sonst geht die Eleganz verloren und der Wein wird zu füllig." Die Weine bleiben lange auf der Hefe. Die malolaktische Gärung wird nicht durchgeführt, um die natürliche Säure zu erhalten. Da nach einer sehr aufwändigen Weinbergsarbeit nur perfekt gereifte Trauben gelesen werden, kommt man auch mit einer minimalen Dosage aus.

Die Flaschengärung erfolgt bei Doyard nicht mit Kronkork, sondern wie in früheren Zeiten mit Naturkork. Mit der Folge, dass sich ein niedriger Kohlensäuredruck und eine damit feinere Perlage ergibt als wir es heute kennen und gewöhnt sind.

Dies ist nicht nur eine persönliche Präferenz der Familie Doyard ("Wir wollen eher Wein machen als Sprudel."), sondern ergibt in der Summe äußerst schmackhafte, feinste, elegante und süffige Champagner mit großer Persönlichkeit. Fast eine andere Dimension von Champagner.

"Die Champagner von Yannick Doyard sind herrlich stoffig und konzentriert. Sie werden recht lange auf der Hefe ausgebaut, so dass sie trotz der Füller immer auch komplex und präzise sind, kraftvoll und stoffig, dabei geprägt von feinen mineralischen Noten und viel Nachhaltigkeit." (Eichelmann: Champagne 2015)

Anschrift des Produzenten: 39 Avenue Général Leclerc, 51130 Vertus