Die Syrah-Rebstöcke sind etwa 45 Jahre alt und wachsen auf einer sehr felsigen Parzelle mit viel Sandstein und Kieselsteinen. Die Mourvèdre-Reben sind älter, etwa 60 Jahre alt, und gedeihen auf einer Parzelle, deren Boden überwiegend aus Lehm mit Steinen und Kalkstein besteht. Die Moste durchlaufen eine sanfte Mazeration von 9 bis 12 Tagen ohne mechanische Extraktion. Diese Methode ist traditionell und respektiert die Frucht und die Energie des Weins sowie die Gärung der einheimischen Hefen. Der Wein wird 8 Monate lang in 30hl-Tanks ausgebaut.
Sonniger Charakter, typisch für den Jahrgang. Fleischig-köstliche Nase, rote Sommerfrüchte, frische Gewürze, heißer Stein und mediterrane Kräutern, Thymian, Wacholder. Am Gaumen feine Stoffigkeit trotz dieses sonnigen Jahrgangs 2019. Tolle Balance und eine köstliche Geschmeidigkeit, wie man sie sich nur wünschen kann. Die Frucht umhüllt den Gaumen mit ihrer cremigen Textur und den schmelzigen Tanninen. Wunderschön!
Die Weinmacherin auf der Domaine de Courbissac
Seit 2013 hat die junge Weinmacherin Brunnhilde Claux die Regie übernommen. Falls Sie der Vorname wundert: ihr Vater ist Wagner-Fan! Sie stammt ursprünglich aus der Provence.
Jeder Händler erwähnt immer noch die berühmten Weingüter, auf denen Brunnhilde gearbeitet hat, ehe sie sesshaft geworden ist. Es ist wirklich schade, dass man das immer noch ganz am Anfang erwähnt. Warum? Um ihr "Glaubwürdigkeit" zu verleihen? Ich bitte Sie... das, was Brunnhilde aus Courbissac in nur 10 Jahren (unter anfangs allerwidrigsten Umständen!) gemacht hat, ist weit mehr als genug, um zu zeigen, was für eine herausragende Winzerin sie ist!
Das Languedoc war einst das Land des 'Lebensmittel Weins', jetzt ist es der Ort der kreativen Freiheit für den Winzer. Weit entfernt von den eingefahrenen Vorstellungen der Leute, was ein Minervois-La-Livinière sein musste, konnte Brunnhilde in diesem offenen Raum ihren Weinen ihre wahre Identität zurückgeben, in allen Farben, die da wären: Rot, Weiß, Rosé und Orange. Brunnhilde erfindet nichts, sie nimmt, was Courbissac nach dem dringend notwendigen Wiederaufbau (der Vorgänger hat das Weingut und die Weinberge ziemlich verkommen lassen) ihr schenkt, ihr Know-How und nimmt die Geschichte wieder selbst in die Hand, fernab von jeglichem Diktat der Massenproduktion.
Die Weinberge der Domaine de Courbissac
Courbissac besitzt hochgelegene (300-450m) Weinberge (im Schnitt 40 Jahre alt, die ältesten sind über 90-jährig) am Fuße der Montagne Noire. Aus diesen Bergen kommen kalte Fallwinde, die auch im Sommer für kühle Nächte und damit zusätzliche Aromenbildung sorgen.
Brunnhildes Weine auf der Domaine de Courbissac
Frisch und fein - Brunnhilde macht aus ihren Lagen im Cru-Gebiet keine typischen La-Livinière-Weine mehr. Überbordende Konzentration, Überreife und Barriqueeinsatz waren noch nie ihr Ding.
Sie sucht Leichtigkeit im Ausdruck, Dichte ohne Schwere. Die Mazeration ist mit 9-12 Tagen sehr kurz. Es erfolgt außerdem keine mechanische Extraktion, um nicht nur die Frucht zu erhalten, sondern auch die Lebendigkeit, Energie und Spannung aus der Spontanvergärung. Gepresst wird langsam, um die Säure zu erhalten. Der Ausbau schließlich erfolgt hauptsächlich in Zementtanks. Seit einigen Jahren haben Beton-Cuves den Einzug in den Keller geschafft. Bei der Füllung wird weder geschönt noch filtriert. Nur ein Minimum an Schwefel wird dem Wein mit auf den Weg gegeben. Vermutlich nicht mal nötig, so stabil die Weine sind, aber sicher ist sicher, müssen sie doch auch sicher um die ganze Welt reisen.
Anschrift des Produzenten: Chemin de la Chapelle Saint Germain, 34210 Cesseras