Louis Barruol. "Mein Vater pflegte zu sagen, dass das genaue Datum der Bepflanzung des Hominis Fides nicht bekannt sei, dass es sich aber um unseren ältesten Weinberg handele mit Ausnahme von Le Claux. Auf der Weinbaukartei ist das Jahr der Bepflanzung mit 1902 angegeben. Aber da die großartige Kartei 1902 ins Leben gerufen wurde, wurden alle zur damaligen Zeit bereits bestehenden Weinberge unter dem Datum „1902" registriert. Dieser Weinberg wurde somit schon vor 1902 angelegt. Als Kind hörte ich, wie sich mein Vater oft beschwerte, dass sein Pflug im „Tuff' von Hominis Fides feststeckte. Offensichtlich liegt unter dem Sand aus dem Miozän das Muttergestein: der Sandstein, der als „Tuff' bezeichnet wurde. Dieser bizarre Name, der auch zu einem Comic-Held gepasst hätte, faszinierte mich. In diesem Terroir mit „hohem Weinbauanteil", wie mein Freund Georges Truc sagen würde, müssen die Wurzeln weit in den Boden eindringen, unermüdlich in die Tiefe streben und nach Feuchtigkeit und Erde suchen. Tatsächlich hat dieser Weinberg immer einen unserer
besten Weine hervorgebracht. Bei großen Jahrgängen bringt er den Ort optimal zur Geltung. Die Reife im Hominis Fides ist oft problemlos zu erreichen, aber sie verliert nie an Frische. Der Wein zeichnet sich stets durch Tiefe und Intensität aus. Kohle, Lorbeer, Brombeere, Pfeffer."